Antinat. St.

   
 


 

 

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Antinaturalistische Strömungen.
 
à      Fin de Siècle (1870 – 1910, frz. = Ende des Jahrhunderts) ist eine Bezeichnung für Literatur, die gegen den Naturalismus gerichtet war wie Dekadenzliteratur, Jugendstil, Jahrhundertwendeliteratur, Symbolismus, Impressionismus oder Literatur um 1900.
 
à      Der Beginn einer neuen Zeit schloss auch das Nachdenken über die Gegenwart ein. Einerseits wurde sie als Zeit des Verfalls und des Untergangs betrachtet, andererseits als Beginn einer besseren Zeit.
 
 
Symbolismus
 
à      Literarische Strömung, die zum Ende des 19. Jahrhunderts von Frankreich ausging und sich gegen den Geist des Materialismus und Rationalismus richtete.
à      Symbolismus wandte sich gegen den Naturalismus, Kunst wurde als Gegennatur begriffen und war reine Wortkunst:
-         Lautmalereien
-         Farb- und Lautsymbolik
-         Musikalität der Sprache
à      Wurzeln des Symbolismus sind u. a. in der deutschen Romantik zu finden
à      Herausragendste symbolische Dichter: Lyriksammlung „Jadis et Naguère“ (1884)
à      frühe Vorläuferin des deutschen Symbolismus: Annette von Droste-Hülshoff (eindringliche Vergegenwärtigung von Stimmungen), Wegbereiter: Stefan George (bezeichnend für sein lyrisches Werk: der Wille zur Form)
à      frühe Gedichte Georges sind durch Neologismen (griech. neos = neu, logos = Wort) gekennzeichnet, George gründet die „Blätter für die Kunst“, daraus geht der George-Kreis hervor
à      deutsche Nachahmer der französischen Symbolisten waren Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke und Richard von Schaukal
à      Die Poesie sollte von Bindung an Zweck, Belehrung, Moral und Realität frei sein. Rhythmus, Reim und eine kunstvoll gesetzte Sprache wurden zum entscheidenden Kriterium für symbolische Lyrik.
à      „Die Aufzeichnungen Malte Laurids Brigge“, Rainer Maria Rilkes einziger Roman, gilt als Durchbruch des modernen deutschsprachigen Romans.
à      Richard Wagner und Richard Strauß beeinflussten mit ihrer Musik den Symbolismus.
 
 
Charakteristiken des Symbolismus:
-         innere Welt der Dichter, die Ideen und Träume,
-         Motive der Visionen, mit religiöser Musik bereichert,
-         Ausdruck der inneren Wirklichkeit durch Symbolkraft der künstlerischen Sprache,
-         Das Symbol ist das rational Unzugängliche, der Gehalt dieser Dichtung ist die Schönheit allein.
-         Schlüsselbegriffe: „Geheimnis“, „Schönheit“, „Seele“.
 
 
Impressionismus
 
à      Stilrichtung der Literatur und Kunst, entstanden in Frankreich, Höhepunkt etwa 1890 – 1920, gekennzeichnet durch Abwendung vom Naturalismus und Wiedergabe von Stimmungen.
à      Bevorzugte Darstellungsmittel: erlebte Rede, freie Rhythmen, Lautmalerei, Partaxe, Synästhesie. Für die Literatur werden Innerer Monolog, Sekundenstil und Bewusstseinsstrom entdeckt.
à      Die eindringliche Schilderung der Natur wird zum Gegenstand impressionistischen Gestaltens, wichtig ist die ästhetische Gestaltung von Natur und Leben, nicht ihr realistischer Gehalt.
à      bevorzugte Gattungen und Genres des Impressionismus:
-         Skizze (Altenberg, Hille),
-         Novelle (Hofmannsthal, Liliencron),
-         Lyrik (Rilke, George).
 
 
Jugendstil und Neuromantik
 
à      literarische Strömung in Europa, vor allem in der Lyrik präsent, wies romantische Anklänge auf, benannt nach der Kunstzeitschrift „Die Jugend“, 1896 in München gegründet.
à      Der literarische Jugendstil wird auch als Neuromantik bezeichnet. Er wendet sich von der Gegenwart ab und der Geschichte, der Sage und dem Mythos zu. Der Jugendstil ebnete den Weg in die Moderne.
à      wichtige Vertreter: Ricarda Huch, Hermann Hesse
à      Werke spiegeln die Naturinnigkeit der Neuromantik und die psychologische Einfühlung des Impressionismus wieder.
à      In seinem Werk „Unterm Rad“ schildert Hesse die verheerende Wirkung eines strengen Schulregimes. Der Konflikt eines Heranreifenden mit seiner Umwelt besonders mit der Schule und Familie ist ein um die Jahrhundertwende häufig auftretendes Motiv in der Literatur.
 
 
Expressionismus
 
à      Expressionismus ist eine Gegenbewegung zu Naturalismus, Realismus und Impressionismus und bezeichnete Literaturströmungen zwischen 1910 und 1925. Es wurde die Erneuerung des Menschen angestrebt und befreite die Literatur von der herkömmlichen Ästhetik.
à      Künstlervereinigungen „Brücke“ und „Blauer Reiter“ suchten die irreale Welt des Unterbewussten, der Träume und des Alogischen hinter den Phänomenen zu ergründen und darzustellen.
à      Der literarische Expressionismus ging eine Symbiose mit anderen Künstlern ein, z. B. wirkte Ernst Barlach als Bildhauer, Grafiker und Dichter, der Maler Oskar Kokoschka war auch Lyriker; ist deshalb durch besondere Vielfalt und Verschiedenartigkeit gekennzeichnet.
à      Die Grenzen zwischen dem Frühexpressionismus und dem Impressionismus sind fließend. Die bevorzugte Gattung war zunächst die Lyrik. Von den gesellschaftlichen Veränderungen um die Jahrhundertwende beeinflusst, wurden die Texte stark rhythmisch. Inhaltlich dominierten Gesellschafts- und Bürgerkritik.
à      Wichtige Motive waren:
-         das Tempo der Großstadt (Georg Heym, Paul Boldt),
-         das Morbide (Gottfried Benn),
-         der Tod (Georg Trakl, G. Benn),
-         der Weltuntergang als Voraussetzung für die Schaffung eines neuen Menschen (Jacob v. Hoddies, Else Lasker-Schüler, P. Boldt),
à      Expressionismus sprengte die herkömmliche Grammatik, um Visionen, Träume, Mystik, Exstase literarisch darstellen zu können; stärkere Konstruktion der Gedichte zugunsten der Ausdrucksstärke. Worthäufungen, gewagte Neologismen und groteske Satzgestaltung kennzeichnete die expressionistische Literatur.
à      Befreiung von den Fesseln der Konvention: besonders in der Lyrik wurde das Hinwegsetzen über traditionelle Formen praktiziert, das Entwerfen neuer Formen und das ganz bewusste Verwenden besonders strenger Formen wie des Sonetts, um diese mit neuen Inhalten „aufzubrechen“.
 
 
Dadaismus
 
à      internationale Kunst- und Literaturrichtung, die 1916 unter dem Einfluss des Ersten Weltkrieges in Zürich entstanden ist; stellt eine Synthese aus kubistischen, futuristischen und expressionistischen Tendenzen dar.         Zentren: Zürich, Paris, New York, Köln, Berlin und Hannover
à      Dadaisten lehnten die bürgerliche Kultur ab und suchten in der Kunst nach neuen Ausdrucksformen; Rückkehr zur kindlichen Naivität
à      Basis des Dadaismus war der Zufall und die Beliebigkeit der Materialien; künstlerische Mittel waren Montagen und Kollagen, auch in der Wortkunst; stellten den Vortrag in Form des Lautgedichts mit musikalischer Untermalung (Geräuschkulissen) in der Mittelpunkt.
à      Künstler:
-         Zürich: Hugo Ball, Emmy Hennings, Hans Arp, Richard Huelsenbeck;
-         New York: Man Ray, Marcel Duchamp, Francis Picabia;
-         Berlin: Raoul Hausmann, Johannes Baader, George Grosz, Walter Mehring.
 
 
Surrealismus
 
à      Avantgardistische Strömung in der Literatur und Kunst, entstanden in Frankreich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Es wird versucht, in die Bereiche des Traums und des Tiefenbewusstseins vorzudringen, das Sinngefüge der Erfahrungswelt wird dabei aufgehoben und Wirkliches mit Phantastischem vermischt.
à      Der Surrealismus entstand direkt aus der Dada-Bewegung und ist Ausdruck des Protestes gegen die westliche Kultur.
à      Besonderen Einfluss hatte die „Traumdeutung“ Sigmund Freuds auf die Surrealisten. Darüber wurden auch romantische und symbolistische Elemente spürbar.
à      Das Traummodell wird am häufigsten in der surrealistischen Dichtung als Gegenwelt zur Wirklichkeit genutzt. Der Traum ist handlungsauslösend und erhellt die seelische Verfassung der Personen. Utopien und Idealschilderungen können durch ihn transportiert werden.
à      Vernunft spielt in der Kunst keine Rolle mehr, Texte sind syntaxlos und stark bildhaft. De Automatismus wird zum Schreibimpuls.
à      Vertreter:
-         Philippe Soupault, Louis Aragon, André Breton ;
-         Max Ernst, Hans Arp, Alfred Döblin.
 
à      Eine Erzähltechnik des modernen Romans ist der stream of consciousness, die Gedanken und Bewusstseinsvorgänge in spontan-assoziativer und in ungeordneter Form wiedergibt. Er wurde aus dem inneren Monolog entwickelt und eignet sich aufgrund seiner Spezifik sehr gut, um Träume und unbewusste Vorgänge im Individuum zu beschreiben.
à      Der Surrealismus hat viele Autoren des magischen Realismus und der lateinamerikanischen Literatur beeinflusst, wie Alejo Carpentier und Gabriel Garcia Márques.
 

 
 

 

 
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