Klassik

   
 


 

 

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Klassik.

--> kanonbildende und geistesgeschichtliche Epoche
--> gilt als Blütezeit einer Nationalliteratur bzw. -kunst anerkannt

--> politisch umgreift die deutsche Klassik die Zeit kurz vor, während und kurz nach der französischen Revolution sowie die geschichtliche Person Napoleon Bonapartes
-->
parallel zur Weimarer Klassik (1786-1805) entstand in DL auch die Romantik (ab 1790)
 
 
Die ersten Epochen der Klassik gab es bereits in der römischen und griechischen Antike. In Italien wird die Klassik durch Künstler wie Dante Alighieris, Giovanni Boccaccios und Torquato Tassos markiert. Die spanische Klassik begreift man als die Zeit Pedro Calderón de la Barcasund Miguel de Cervantes Saavedras und das Elisabethanische Zeitalter (William Shakespeare) in Großbritannien als englische Klassik. In Frankreich prägt die Regierungszeit Ludwig XIV. die Klassik. Bedeutende Vertreter dieser Zeit sind Pierre Corneille und Jean Racine. Die russische Klassik steht mit dem Wirken Alexander Puschkins in Verbindung. In Deutschland ist die Klassik jene Zeit nach dem Sturm und Drang, in welcher Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller ihre Schaffensphase hatten. Deshalb wird sie nach dem Wirkungsort der beiden Klassiker Weimarer Klassik genannt.


 
J.W.v. Goethe (1749-1832)    F. Schiller (1759-1805)
 
Historisches Umfeld
 
-          1789-1795: französische Revolution
-          1799: Napoleon Bonaparte kommt an die Macht, wird 1805 zum Kaiser von Frankreich gekrönt
à gründet 1806 Rheinbund, im selben Jahr besiegt er preußische Truppen bei der Schlacht von Jena und Auerstedt
-          1807-1814: preußische Reformen (u.a. Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Bildungsreform, Heeresreform)
-          1812: Napoleons gescheiterter Russland Feldzug à 1813: Befreiungskriege gegen Frankreich
-          1815: Schlacht bei Waterloo à endgültiges Ende Napoleons
-          1815: Wiener Kongress
 
Wichtige Kennzeichen
 
-         dem Verstandeskult und Vernunftoptimismus der Aufklärung stehen in der Klassik die Ideale des guten Wahren und Schönen entgegen
-         schöpferische Fortentwicklung der Autoren
-         geistige Freiheit = Blick vom Individuellen zum Allgemeinen
-         Entwicklung der menschlichen Kultur zu einem Werkzeug zur Einigung der Welt unter die höheren Ideale
-         Vollendung und Schönheit wurden angestrebt
-         Harmonie zwischen Sinnlichem (Gemüt) und der Vernunft (Geist)
-         Werte wie Menschlichkeit, Toleranz, Ausgleich, Maß und Reinheit standen im Vordergrund
-         Leitidee: Harmonie und Humanität

Weimarer Klassik
 
à eng mit dem gemeinsamen Schaffen von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller verbunden
à beginnt mit Goethes Italienreise (1786-1788) und Schillers Übersiedlung nach Weimar 1787
à endet mit Schiller Tod 1805
 



 

Goethe und Schiller kannten sich bereits relativ lange. Goethe sah Schiller damals immer noch als Dichter des Sturm und Drang, wobei er selbst sich durch seine Italienreise und Beschäftigungen mit der Antike schon sehr von seinen Frühwerken entfernt hatte. 1794 lud Schiller den von ihm verehrten Goethe ein, an seiner Zeitschrift mit zuarbeiten . Er willigte ein, doch zu einer Zusammenarbeit kam es nicht. Als sie noch im selben Jahr gleichzeitig eine Sitzung der „Naturforschenden Gesellschaft“ in Jena verließen, kamen sie ins Gespräch. Es folgte ein reger Briefwechsel, welcher eine Zusammenarbeit beider auslöste. Sie regten sich gegenseitig zu verschiedenen Werken an, halfen und berieten einander dabei und dichteten auch zusammen.
1797 ging als Balladenjahr in die Literaturgeschichte ein. Goethe und Schiller regten sich gegenseitig zum schreiben von Balladen an. Beide hatten ihre Vorstellungen von Inhalt und Form, besonders von dem Wesen der Epik und der Dramatik und diese Theorie setzten sie in die Praxis um.
 
Einige Beispiele:
GOETHE:
-         Der Zauberlehrling
-         Legende
-         Der Schatzgräber
-         Die Braut vom Korinth
 
SCHILLER:
-         Der Taucher
-         Der Handschuh
-         Ritter Toggenburg
-         Der Ring des Polykrates
-         Die Kraniche von Ibykus
 
Das Werk „Faust“ kann wohl als Goethes Hauptwerk angesehen werden und gelt als Höhepunkt klassischer deutscher Dichtung.
Mit dem Faust-Stoff kam Goethe bereits zu Kindergartenzeiten in Berührung. Auf einem Jahrmarkt lernte er das „Puppenspiel vom Doktor Faust“ kennen. Ab 1765 hat sich Goethe vermutlich erstmals ernsthaft mit dem Stoff auseinander gesetzt. Außerdem ist die Szene „Auerbachs Keller“ auf ein persönliches Ereignis Goetes zurück zu führen. Zwischen 1772 und 1775 entstand der erste Entwurf des „Faust“. 1790 wurde dann eine überarbeitete Fassung „Faust. Ein Fragment.“ verlegt.
Erst die Zusammenarbeit mit Schiller nach 1793 machte es möglich, „Faust. Der Tragödie 1. Teil“ zu vollenden.





Nachwirkungen der Klassik
 
Die deutsche Klassik wirkt wie keine andere Epoche der Literaturgeschichte bis in das 20.Jahrhundert nach. Schon Dichter der Romantik bezogen sich auf das Wirken Goethes und Schillers. Besonders auf das deutsche Bildungsideal hatten sie sehr großen Einfluss. Der Bildungsstand eines Menschen entschied zu dieser Zeit über Bewunderung und Ablehnung dessen. In diesem Geiste wurde auch die deutsche Literatur betrachtet. Die Deutschen zum „Volk der Dichter und Denker“, wobei nur die Elite des Bildungsbürgertums die Werke der großen Dichter wahrnehmen konnte.  
Die bis jetzt anhaltende Bildungskatastrophe ist unter anderem Ausdruck ökonomischer Defizite. Auch die Wertschätzung der Bildung nimmt immer mehr ab.

 
 

 

 
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