Poetischer Realismus.
à zunächst gekennzeichnet durch Desillusionierung nach dem Scheitern der Bürgerlichen Revolution in Deutschland
à gesellschaftliche Zustände in deutschen Ländern wurden genauer betrachtet
à Wirklichkeit sollte zudem „poetisiert“ werden
Historischer Hintergrund
- 1848: Nationalversammlung in Frankfurt
à preußische Dominanz wurde immer stärker akzeptiert
- nach ’48 besannen sich Bürger und Schriftsteller auf bürgerliche Tugenden und die private Welt
- ließen Politisierung des Alltags hinter sich
- nach unruhigen Zeiten der Revolution verspürte das Volk Lust auf Ruhe, Reflexion, Phantasie und Poesie und eine gewaltfreie Sprache
- Wunsch nach Harmonie und Ordnung
Industrialisierung
- Deutschland wurde Industrieland
- 1834: Zollunion
à Entwicklung des Warenverkehrs, industriemäßige Produktion
- 1871-73: Kriegszahlungen Frankreichs
à Boom in der Gründung neuer Firmen
à beeinflusst wurden Fontane, Storm und Keller
- großer Aufschwung in den 90er Jahren
Reicheinigung
- 1871: vier süddeutsche Staaten schlossen sich nach Deutsch-Französischem Krieg dem Norddeutschen Bund an
- Extremes Bevölkerungswachstum
- Soziale Krisensituation
- 1832: Jahr der nationalen Ideen und ihrer späteren Verwirklichung
In der nachrevolutionären Zeit ab 1848 bildeten sich in Deutschland Varianten aus, die unter dem Namen des poetischen Realismus in die Litersturgeschichte eingegangen sind.
GEORG BÜCHNER: wichtigster Autor der frühen Phase des Realismus
à radikal – materialistische Variante
KARL IMMERMANN: Dorfgeschichten, Novellen, Zeitromane, publizistische Texte
FRIEDRICH NIETZSCHE: Kunstphilosoph, der gegen Gleichheitslehre und verlogene Harmonisierungen war
à Adressat ist das starke Individuum und der einzelne Lebenstüchtige
KARL MARX: ökonomischer Philosoph, der gegen Macht des kapitalistischen Warenverkehrs eintrat und damit mit der Gleichheit aller neue Ungleichheit produzierte
à Adressat sich die zu Bewusstsein gekommenen Massen
à Realismus als Begriff beschreibt das Verhältnis des Menschen zum realen Leben, als Philosophie oder Kunstauffassung ein immer wiederkehrendes und im 20. Jahrhundert heftig umstrittenes Phänomen, hier als Bezeichnung einer Epoche.
1849-1850 dominierende Richtung, welche bereits teilweise auf den Naturalismus verweist.
- Desillusion und Umorientierung nach der Revolution
- Wunsch der Reichseinigung
- Möglichkeit der Persönlichkeit und des Privatlebens
- Basis: Volk und Nation
- größte literarische Leistungen: Romane und Novellen
- Vereinigung von Gegenwartsnähe und poetischer Darstellung der Zeitverhältnisse
- Zeitgenössische Wirklichkeit soll dargestellt werden
- Als unkünstlerisch galt die Darstellung von Sexualität und Krankheit sowie des Lebens der Unterschichten und als asozial geltende Gruppen
- Weg zwischen Extremen: gehobene, gewählte Sprache